Vor ein paar Tagen diskutierten Fachleute das Thema auf einem Kongress. Sie konnten sich nicht einigen.
Zum Jahresanfang werden regelmäßig die Prognosen zu Wirtschaftswachstum, Kapitalmärkten, EURO, Dollar usw. von Wissenschaftlern, Banken, Investmenthäuser, Regierungen und sonstigen Experten veröffentlicht. Wenn man am Jahresende vergleicht, wird man feststellen: Die Prognosen stimmen nie, bestenfalls so selten, dass es Zufall sein muss. Warum existiert dann der Prognosemarkt, der so viel Zeit, Energie, Gehirnschmalz, Geld u. Kapazität kostet? Abgesehen, dass vieles Überflüssige existiert, weil Beharrende davon leben, bedient der Prognosemarkt das Bedürfnis nach kurzfristiger Überschaubarkeit der Verhältnisse. Obwohl man es besser wissen könnte. Die Selbsttäuschung hat was Beruhigendes. Wird dann doch alles anders, kann man sich mit Karl Valentin trösten: Die Zukunft war früher auch schon mal besser. Auf dem Aktienmarkt ist die kurze Frist der Tummelplatz der Spekulanten. Wer investiert, lässt das Kapital arbeiten, agiert auf der mittelfristigen und langfristigen Linie. Kurzfristige Aktienbewegungen sind zufällig. Wer seine Kauf- und Verkaufsentscheidungen davon abhängig macht, muss ein sehr guter Spekulant sein. Die meisten verlieren die Hälfte der Rendite, die langfristig möglich ist. Übrigens. Der DAX steht heute bei 10 537 Punkten, vor 10 Jahren waren es 5 877 Punkte, 30 Jahre rückgerechnet 1 489 Punkte. Der DAX bildet nur den deutschen Teil der Weltwirtschaft ab. Selbst an den börsennotierten 30 Unternehmen, die meisten mit Weltgeltung, ist die deutsche Bevölkerung kaum vertreten. Nur 6 Prozent der Privatvermögen in Deutschland sind in Aktien angelegt. Wenn sich da nichts ändert, wage ich die Prognose für Volkswohlstand und Alterseinkünfte: Gute Nacht Marie. Karl Valentin lässt grüßen. Hans-Joachim Gliemann, Ries.ES.M.B. GmbH, 04.09.2016 |
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